Großer Andrang bei Podiumsdiskussion zu Sterbehilfe

Westerstede, 21.10.2014 – Unter dem Titel „Würdevoll leben – würdevoll sterben“ hatte der örtliche Bundestagsabgeordnete für Oldenburg und das Ammerland, Dennis Rohde (SPD), zur öffentlichen Diskussionsveranstaltung in Westerstede eingeladen: „Derzeit diskutieren die Bundestagsabgeordneten unabhängig von ihrer Parteizugehörigkeit, wie sie sich zur Sterbebegleitung und Sterbehilfe positionieren. Ich möchte die Diskussion zu den Menschen bringen und ihre Ratschläge und Hinweise in meine persönliche Entscheidung mit einfließen lassen.“

Die Vorschläge, wie der gesetzliche Rahmen für eine Begleitung des letzten Lebensweges schwerstkranker Menschen künftig gestaltet werden könnte, stellte die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Dr. Eva Högl, vor. Sie sprach sich auch auf dem Podium klar für ein Verbot von Sterbehilfe-Vereinen aus: „Ich möchte nicht, dass Menschen unter Druck gesetzt werden, Suizid zu begehen. Außerdem ist es nicht einzusehen, dass Vereine mehrere tausend Euro mit dem Tod von Menschen verdienen.“ Das sieht auch der ehrenamtlich engagierte Mark Castens so, der sich für eine bessere Versorgung unheilbar kranker Menschen starkmacht, seit er seine eigenen Eltern bis zu deren Tod begleitet hat.

Die zweite Vorsitzende des Vereins Dignitas Deutschland, Sabine Laube, hielt dagegen, dass in Ausnahmefällen keine Schmerzlinderung möglich und die Sterbehilfe für diese Menschen der letzte Ausweg sei. Dem entgegnet der Facharzt für Palliativmedizin, Dr. Michael Schwarz-Eywill vom Evangelischen Krankenhaus in Oldenburg, dass die Palliativstützpunkte die Situation der unheilbar Kranken sehr gut begleiten und niemand Angst haben müsse. Solange es gehe, sei auch zuhause eine gut spezialisierte Versorgung möglich. Auch die Klinikseelsorgerin und Pastorin Evelyn Freitag und Kea Freymuth vom Ammerland-Hospiz sprachen sich für das bestehende Konzept eines symptomlindernden, pflegerisch und seelsorgerisch begleiteten Abschieds aus.