Wi snackt Platt – Niederdeutsch als Kulturgut in der Region erhalten

Oldenburg/Bremen, 11.08.2014 – In der parlamentarischen Sommerpause hat der SPD-Bundestagsabgeordnete Dennis Rohde den Leiter des Institutes für niederdeutsche Sprache, Dr. Reinhard Goltz, besucht. Das Institut sammelt alle Veröffentlichungen in niederdeutscher Sprache in Deutschland, erstellt Lehrpläne für den Niederdeutsch-Unterricht an Hamburger Schulen und verfolgt auch intensiv die Entwicklung des Ammerländer und Ollnborger Platts.

Rohde war von dieser Arbeit beeindruckt: „Vor allem viele junge Erwachsene trauen sich nicht mehr, Platt zu sprechen, obwohl sie es verstehen. Eine niederdeutsche Bühne kann der Anfang sein, diese Hemmschwelle zu überwinden. Zur Pflege dieses Kulturgutes finde ich solche Angebote sehr wichtig.“

Nicht nur im Bereich Laientheater, auch im Sport kann das Ammerländer und Ollnborger Platt Menschen miteinander verbinden. Das Institut für niederdeutsche Sprache hat die Fußballbegeisterung der Weltmeisterschaft genutzt und einen plattdeutschen Werder-Bremen-Fan-Schal herausgebracht: Op ewig gröön-witt. „Für mich als Fußball-Fan ist das eine tolle Sache! Das zielt genau auf die mittlere Generation, die noch keine plattdeutsche Kindergartengruppe besuchen konnte,“ so Rohde.

Dr. Reinhard Goltz wusste aus dem Pflegebereich zu berichten, dass sich türkischstämmige Mitarbeiterinnen oft dazu entscheiden, Plattdeutsch zu lernen, damit sie den alten Menschen noch besser helfen können. Das ist aus Rohdes Sicht der richtige Weg: „Ich wünsche mir mehr Sprachkurse, damit das Plattdeutsche in allen Generationen gepflegt werden kann. Denn gerade im Dialog mit den älteren Menschen in unserer Region ist es ein wichtiger Wohlfühlfaktor, dass sie z.B. auch in einer Pflegeeinrichtung sprechen können, wie sie es von Kindheit an gelernt haben. Gerade im Bereich der beruflichen Fortbildung ist das Plattdeutsche noch ein großes Feld, das es mit Leben zu füllen gilt.“

Pressefoto: Dr. Reinhard Goltz und Dennis Rohde MdB