
SPD bereist Ammerländer Bahnhöfe
Ammerland, 03.08.2013 – Am 3.8. hat die SPD-Kreistagsfraktion eine Bahnfahrt von Augustfehn bis nach Rastede unternommen, um sich vor Ort ein Bild von den Problemen und Möglichkeiten des Bahnverkehrs im Ammerland zu machen. Die Vorsitzende Sigrid Rakow und ihre Stellvertreter Dennis Rohde, Rüdiger Kramer und Frank Oeltjen konnten neben den Mitgliedern der Fraktion die hinzugewählten Mitglieder und interessierte Genossinnen und Genossen begrüßen und treffen.
Gestartet wurde in Apen an traditionsreicher Stätte neben dem Bahnübergang. Auf dem Gelände des alten Hafenbeckens begrüßte Bürgermeister Matthias Huber die Fraktion an exakt der Stelle an der Willy Brandt 1967 gesprochen hatte. Der Bürgermeister stellte den Wunsch der Gemeinde nach einer Fortführung der RegioSBahn bis Augustfehn und die Schaffung einer Haltestelle in Apen als wichtige Stärkung der Infrastruktur vor. Dann ging es nach Augustfehn, wo die Gemeinde zusammen mit der Bahn vorhat das Gelände der Bahn neben der Strecke attraktiver zu machen und zu vermarkten. Ein großes Problem ist aber nach wie vor der fehlende barrierefreien Zugang zu Gleis 2. Da Augustfehn Kreuzungspunkt der Züge im Ammerland ist und die Bedeutung als Tor zu Ostfriesland und dem Saterland immer mehr zunimmt ein nicht hinzunehmender Mißstand.
Weiter ging es dann mit dem Zug nach Ocholt, wo Frank Oeltjen ebenfalls die fehlende Barrierefreiheit ansprach. Hier hat man vor Ort allerdings in einem parteiübergreifenden Ocholter Arbeitskreis eine typisch ammerländisch pragmatische Lösung erarbeitet, die überzeugt.
Die bisher fehlende Umsetzung trotz Bereitschaft der Stadt Westerstede aufgrund der Verweigerung der Bahn stieß auf Unverständniss. Bedenken wegen 1,8 Minuten längere
Fahrzeit auf der Strecke und horrende Preisvorstellungen für unbenutzbare Gleise sind nicht nachvollziehbar. Auch die Vorstellungen des Arbeitskreise zur Weiterentwicklung des gesamten Bahnhofsgeländes inklusive Einbeziehung der Draisinenbahn und der Museumseisenbahn beeindruckten die Fraktionsmitglieder.
Mit dem nächsten Zug ging es dann nach Bad Zwischenahn, wo der Stellvertreter des Bürgermeisters Herr Rolf Oeljeschläger den Bahnhof und das Umfeld vorstellte. Ideale Außenanlagen und Fahrstühle sind vorhanden. Die RegioSBahn wird sehr gut angenommen als Direktverbindung von und nach Bremen. Einziges Manko ist die geringe Bahnsteighöhe. Man war hier hoffnungsfroh, daß mit der Aufnahme von Bad Zwischenahn und Rastede in das Programm „Niedersachsen ist am Zug“ Teil 2 im Jahre 2014 für Abhilfe gesorgt wird und ist entsetzt, daß zur Zeit die Deutsche Bahn ihren Finanzierungsanteil von einem Drittel in Frage stellt und diesen Ausbau gefährdet.
Da die Nordwestbahn ja 34 Minuten in Bad Zwischenahn steht konnte man ausführlich die modernen Wagen besichtigen und auch im praktischen Selbstversuch die Probleme der fehlenden Bahnsteighöhe sich vor Augen führen bevor es dann mit der Nordwestbahn weiter nach Oldenburg ging.
In Oldenburg besichtigte man den Bahnhof und das schön im Stille des vorigen Jahrhunderts renovierte Restaurant „Klinkerburg“ wo man sich im Turmzimmer mit den Plänen der Stadt Oldenburg bezüglich der Haltestelle Wechloy beschäftigte. Man begrüßt diese Stärkung des Schienenverkehrs zur Universität und nahm wichtige Eindrücke für das Ammerland bezüglich Apen und Hahn-Lemden mit.
Dann ging es mit der Nordwestbahn nach Rastede. Auf demBahnsteig jede Menge Bundespolizei. DFB-Pokalspiel Wilhemshafen gegen den BvB Dortmund. Da die im Zug befindlichen Fans aber in Oldenburg per Bus direkt ins Stadion gefahren wurden, kam man doch noch mit. Allerdings war der Zug trotzdem proppenvoll. Der Strand und das Festival in Wilhelmshafen lockten. In Rastede konnte man die dort geschaffenen Ausbauten im Bahnhof und die modernen Lärmschutzwände besichtigen. Die Belastungen für die Bahnfahrerinnen aufgrund der Baumaßnahmen der Bahn auf der Strecke Wilhelmshafen-Oldenburg waren hier ebenso ein Thema wie fehlende Barrierfreiheit des zweiten Bahnsteiges. Dasselbe Problem für das Mittelgleis bezüglich der Bahnsteighöhe wie in Bad Zwischenahn und fehlende Aufzüge im vorhandenen Tunnel sind bei Einsteigezahlen von mehr als 1300 Personen am Tag ein absolutes Unding. Besonders interessiert nahm man den Wunsch nach Schaffung einer Haltestelle in Hahn-Lehmden zur Kenntniss. Neue Wohngebiete und vor allem Gewerbeansiedlungen dort sprechen ganz klar dafür.
Als Fazit bleibt festzuhalten, daß für die weitere Entwicklung des Ammerlandes und die Verbindung zum Mittelzentum Oldenburg die Fortführung der RegioSBahn bis Augustfehn und die Schaffung neuer Haltestellen in Apen und HahnLehnden anzustreben sind. Für Rastede und Bad Zwischenahn muß alles getan werden, um 2014 das Programm „Niedersachsen ist am Zug“ umzusetzen. Hier ist die gesamte Politik auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene gefordert.
Ebenso müssen alle Anstrengungen unternommen werden Barrierefreiheit auf den Bahnhöfen Augustfehn, Rastede und Westerstede-Ocholt zu erreichen. Der Bundestagskanditat Dennis Rohde sieht dies genau so und stellte fest, daß hier auf Bundesebene die Privatisierung der Bahn nicht Probleme gelöst hat, sondern durch die Aufsplitterung in mehrere verschiedene Einheiten mit unterschiedlichen Zielrichtungen und Abstimmungsproblemen untereinander die Verbesserung des Verkehrs auf der Strecke bleibt. Hier gilt es im Bundestag für pragmatische und schnelle Lösungen für die Bürgerinnen und Bürger im Ammerland und in Oldenburg zu sorgen.