
Nachhaltig die Artenvielfalt schützen
Borbeck, 29.07.2020 – Blühflächen aus Wildpflanzen bieten wichtigen Lebensraum für Wildtiere, Insekten und Vögel. Zudem sorgen Flächen mit Wildpflanzen dafür, dass der Boden seine Nährstoffe und seine Qualität behält, damit er keine Nährstoffmängel durch Monokulturen davonträgt. Entsprechende Flächen gibt es auch in der Region. Der Bundestagsabgeordnete für Oldenburg und das Ammerland, Dennis Rohde, hat nun den niedersächsischen Umweltminister Olaf Lies (beide SPD) dazu eingeladen, sich das Projekt der Landesjägerschaft Niedersachsen in Borbeck anzuschauen. Bei einem Rundgang über die Blühwiese auf dem Hof von Hauke Helmers informierten sich Rohde und Lies gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Karin Logemann (ebenfalls SPD) über das Projekt.
„Ich freue mich, dass hier in Wiefelstede durch die Initiative der Jägerschaft Blühflächen entstehen, die zur Artenvielfalt beitragen. Das ist aktiv geleisteter Umweltschutz und ein gutes Zeichen hier in der Region“, so Rohde dazu. „Mehr Natur- und Artenschutz funktioniert nur miteinander, nicht gegeneinander. Deswegen freue ich mich, dass die Landesjägerschaft Niedersachsen hier den ‚Niedersächsischen Weg‘ verwirklicht und Naturschutz und nachhaltige Landwirtschaft vereint.“
„Neben den Landwirten sind die Jäger ganz wichtige Partner für uns, um mehr Natur- und Artenschutz in der Fläche zu erreichen“, sagte Lies. „Der Niedersächsische Weg ist als Vertrag die Grundlage dafür, dass Maßnahmen zum Gewässerschutz, zur Biotopvernetzung und für mehr Vielfalt bei den Insekten gemeinschaftlich beschlossen werden und dann in unsere Gesetze einfließen. An diesem Beispiel wird sehr gut erkennbar, dass mit Veränderungen in der Bewirtschaftung, also auf Teilflächen Wildpflanzen statt Mais anzubauen, ein Mehrwert für den Artenschutz möglich ist. Ein finanzieller Ausgleich muss aber gesichert werden. Gemeinsam arbeiten wir hart dafür, mit dem Niedersächsischen Weg erfolgreich zu sein und damit ein Volksbegehren Artenschutz abzuwenden. Unser Weg ist übrigens bundesweit einmalig.“
Die Fläche, auf der Wildpflanzen wie Fenchel, Beifuß und Eibisch angepflanzt wird, dient nicht nur als Nährquelle für Insekten, sondern sorgt auch für eine niedrigere Nitratbelastung in den Böden. Nach ihrer Blühzeit werden die Pflanzen weiterverwendet, um sie für die Produktion von Biogas zu verarbeiten.
„Das Projekt zeigt eindrucksvoll, dass der Anbau von Wildpflanzen zu einer Reduktion der Nitratausträge in unserem Grundwasser führen kann und gleichzeitig Insekten- und Vogelschutz betreibet“, so Logemann über das Blühflächen-Projekt. „Ein kluger Ansatz, der genau betrachtet werden muss“.
Im Anschluss des Rundgangs fand im Dörpshus in Borbeck ein Bürgerdialog mit Dennis Rohde und Umweltminister Olaf Lies statt. Dort tauschten sich die Jägerschaft, Landwirtschaftsvertreterinnen und -vertreter sowie Vertreterinnen und Vertreter der Naturschutzverbände direkt mit dem Minister und den Abgeordneten aus.