
Jugendherbergen in schwieriger Zeit unterstützen
Bad Zwischenahn/Oldenburg, 15. Juli 2020 – Durch die Corona-Krise standen und stehen viele Branchen beinahe still. Besonders schwer hat der Lockdown unter anderem die Jugendherbergen und Schullandheime getroffen – denn neben dem allgemeinen Rückgang des Tourismus fallen bis auf noch nicht absehbare Zeit auch alle Klassenfahrten aus. Daneben unterliegen die Einrichtungen fast durchweg dem Gemeinnützigkeitsrecht – die Möglichkeiten der Rücklagenbildung sind daher stark minimiert.
Der Bundestagsabgeordnete für Oldenburg und das Ammerland, Dennis Rohde (SPD), hat sich nun mit den Leitern der Jugendherbergen in Oldenburg und in Bad Zwischenahn sowie mit dem Geschäftsführer des Landesverbandes Unterweser-Ems des Deutschen Jugendherbergwerks (DJH) getroffen, um mit ihnen über die aktuelle Situation zu sprechen und Wege aus der Krise zu erörtern.
„Ohne Jugendherbergen und Schullandheime würden unverzichtbare Partner für Schulen und die Jugendarbeit wegfallen. Deshalb ist für mich klar, dass wir gemeinnützigen Einrichtungen wie diese in dieser herausfordernden Zeit unterstützen müssen“, so Rohde. „Ich und meine Kolleginnen und Kollegen der SPD-Fraktion haben uns intensiv für einen eigenen Rettungsschirm für gemeinnützige Übernachtungseinrichtungen eingesetzt. Mit dem Nachtragshaushalt stehen jetzt 100 Millionen Euro für gezielte Zuschüsse zur Verfügung. Wir wollen, dass auch in den nächsten Jahren Jugendherbergen junge Menschen bei sich beherbergen können.“
Im Austausch machte Thorsten Richter, Geschäftsführer des Landesverbandes Unterweser-Ems, die Lage der Jugendherbergen nochmals deutlich: „Die Schließung aller Jugendherbergen vom 18.03. bis zum 25.05. hat uns schon hart getroffen. Die Wiedereröffnung einiger Standorte über den Sommer ist bisher durch die coronabedingten Belegungseinschränkungen wirtschaftlich kaum rentabel und jetzt haben noch nahezu alle Schulen ihre Klassenfahrten und viele Jugendgruppen ihre Aufenthalte im 2.Halbjahr storniert. Damit wird uns in 2020 voraussichtlich rund 2/3 unseres Umsatzes fehlen. So oder ähnlich ist die Situation aller 450 Jugendherbergen in Deutschland. Vor diesem Hintergrund benötigen wir dringend die staatliche Unterstützung.“
Die hart von der Pandemie betroffene Branche konnte bereits auf die Corona-Überbrückungshilfen für Juni bis August zurückgreifen. Mit den zusätzlichen Mitteln aus dem Nachtragshaushalt wird das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) ein ergänzendes Programm auflegen, das insbesondere der Gemeinnützigkeit der Einrichtung und dem anhaltenden Wegfall von Klassenfahrten gerecht wird.
Foto: Dennis Rohde; Markus Aquistapace (Leiter der Jugendherberge Oldenburg); Thomas Richter (Betriebsrat); Thorsten Richter (Geschäftsführer des DJH-Verbandes Unterweser-Ems).